Neue Fotografien aus Schweden und Norwegen
„Wenn man hier draußen glaubt, dann wegen der Pracht der Welt.“ Susan Neimann, amerik. Philosophin
Wir fuhren auf der Landstraße und kamen hinter einer Biegung wieder ans Meer, und da lag die Bucht mit den Häusern, tief in grelles Licht getaucht, eine Ruhe ausstrahlend, als würde das alles immer so sein. Der Wind kräuselt das Meer, eine immerwährende Briese lässt feinste Wassertröpfchen zu einem nassen Nebel aufsteigen, fast vergessen ist mein Ziel, noch vor Sonnenuntergang das Electric Blue Café zu fotografieren.
Dieses Café hatte etwas Faszinierendes. Nebenan hing noch der Fisch zum Trocknen, gleichzeitig schien das Gebäude ungenutzt. Ich musste dieses Gebäude fotografieren, weil es diese unsichtbaren Geschichten erzählt und doch nichts preisgibt. In jedem guten Foto steckt etwas Unsichtbares.
Das, was bleibt.
Wie lebt der Mensch mit der Natur? Wie verändert er sie? Wie nehme ich es auf?
Die Weite der Hochebenen, die Klarheit der Wasserläufe, die Berge schneebedeckt und die Felsen schroff, die ganze Natur so unberührt und unendlich. Die Zeit stand still in diesen Momenten.
Das ist, was bleibt.
Anfangs nur der Versuch, die Natur so unberührt wie möglich zu fotografieren, nach und nach auch das Interesse, menschliche Spuren wahre und unwahre Geschichten erzählen zu lassen. Ich liebe die Zäune, Wege, Hallen, Häuser und Schuppen für diese Geschichten. Meine Phantasie macht sie lebendig, meine Fotos sollen sie bewahren, als seien sie Standfotos aus einem nie gedrehten Film.
Zeit schreitet fort, unaufhaltsam, jeder Moment vergeht. Nur manchmal haben wir den Eindruck, die Zeit bleibe stehen. Dann sind wir glücklich oder verliebt. Um etwas zu bewahren, müssen wir es lieben.
Das ist, was bleibt.
Ein Teil dieses Projektes ist hier zu sehen und wurde 2014 in einer Ausstellung in der Galerie im Fotomuseum Hirsmüller in Emmendingen, Baden-Württemberg gezeigt.
